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It's a Plant's Life too

Cassava

Manioc, Yucca oder Mandioca, Gumanana auf Garifuna
von Lisa Carne

Cassava kommt ursprünglich aus dem Tropischen America ist aber heute ein wichtiges Anbauprodukt weltweit. Portugiesische Händler brachten Cassava vor Hunderten Jahren nach Afrika wo es sich zu einem Grundnahrungsmittel für über fünf Millionen Menschen entwickelt hat. In Asien wird es als Handelsware angebaut. Brasilien behauptet Ursprungsland von Cassava zu sein und nur Nigeria konkurriert mit seinem Ertrag; in 1999 wurden in Nigeria 33 Millionen Tonnen Cassava produziert. Hier in Belize spielt Cassava eine bedeutende Rolle in der Kultur der Garifuna. Wenn man in einem Garifuna - Englisch Wörterbuch nachschlägt findet man nicht weniger als 10 verschiedene Wörter für Cassava in all seinen Arten und Verwendungszwecken.

 
Cassava root

Cassava ist eine krautartige Staude die bis zu 4 Meter groß wird. Sie toleriert gut Dürreperioden und gedeiht auch auf Erde mit niedrigem Nährstoffgehalt. Ihre Vermehrung ist vegetative durch Klone und kann 8-18 Monate dauern, je nach Beschaffenheit des Bodens.

Cassava wird vor allem seiner Wurzel oder Knolle wegen angebaut, die eine Länge von über 70 Zentimeter erreichen kann. Sie enthält viele Karbonhydrate und Ballaststoffe. Jüngste Untersuchungen behaupten, dass eine Ernährung reich an Ballaststoffen die Gefahr von Diabetes und Erkrankungen der Herzkranzgefäße vermindern kann. Die Blätter der Cassava sind ebenfalls essbar, vor allem in Afrika werden sie gerne verzehrt, sie sind reichhaltig an Protein und Vitamin A, B und C.

Cassava has sich zu einer bedeutenden internationalen Industrie für mehrere Nationen entwickelt, darunter Thailand, China, Brasilien und Nigeria. Die weltweite Produktion in 2000 belief sich auf 172 Millionen Tonnen! In 1999 exportierte Thailand 10 Millionen Pfund Cassava Chips und nahm damit 700 Millionen US$ ein. Und China hat über 400 Cassava Produktionsplantagen. Aus Cassava-Stärke kann auch Sorbit, Mannitol, Glucose, Fruchtzucker und sogar Natriumglutamat gewonnen werden. Die Stärke wird auch zur Produktion von Ethanol und Aceton verwendet. In Belize wird Cassava vor allem für den Eigenbedarf angebaut, aber in Barbados soll laut einer Quelle der Ertrag pro Hektar beinahe das dreifache der Menge von Nigeria übersteigen. In Südafrika wird derzeit der Kommerzielle Anbau von Cassava überlegt, vielleicht sollte Belize diese Möglichkeit ebenfalls in Erwägung ziehen.

In Belize kennen wir zwei Sorten der Cassava: süß und bitter. Dies liegt nur am fehlenden Cyanogenic Glucosides. Im Klartext heißt dies, dass vor kurzem festgestellt wurde, dass es sich tatsächlich um dieselbe Art handelt - Manihot esculenta. Aber verwechseln Sie sie bitte nicht und geben versehentlich die bittere Wurzel in ihren Kochtopf. Die süße Cassava hat dunklere Blätter als die bittere. Es gibt auch noch eine dritte Variante (mit weißen Blättern), die jedoch lediglich als Zierpflanze Verwendung findet.

Die bitteren Wurzeln werden für Cassava-Mehl verwendet und die Bitterstoffe werden durch eine aufwendige Zubereitung und Verarbeitung beim Kochen reduziert. Die Garifuna bereiten ein trockenes Cassava-Brot zu das nahezu ewig haltbar ist. Die Wurzel wird zuerst geschält und dann auf einem speziellen Brett voll kleiner Steine zerrieben. Der Saft wird durch ein 4 Meter langes Sieb gesiebt, dieses ist gewebt und sieht aus wie eine Schlange, der Garifuna Name ist 'ruguma' doch viele Leute nennen es auch 'wowla', der Garifuna Spitzname für eine Boa Konstriktor. Der Saft wird dann getrocknet und als Babynahrung verwendet (Haferbrei), gekocht mit Muskatnuss und Wasser, oder auf Brot.

Cassava-Brot wird neuerdings auch in den USA an Personen, die allergisch gegen Hafer sind, vermarktet. Cassava-Juice und sogar Wein oder Beer ('Hiu' in Garifuna) kann aus Säften die aus der 'Ruguma' gepresst werden, hergestellt werden.

Für die süße Cassava-Wurzel gibt es viele Verwendungszwecke. Sie kann geschält in Suppen oder Eintöpfen gekocht werden. In Belize nennen wir es 'Bodennahrung", ein wichtiger Bestandteil der 'ital' Nahrung. 'Ital' ist einfach die Art der Kreolen zu sagen 'Was gut ist für dich aus der Natur". Ein perfektes Beispiel ist das Belizische Gericht 'Aufgekocht!" (Boil-up): gekochte 'Bodennahrung' wie Kartoffel, Cassava, Yampi, Coco (beides Knollgewächse), Plantain und grünen Bananen. Manchmal wird auch ein gekochtes Ei für zusätzliches Protein dazugegeben. Dies wird mit gekochtem oder gedämpften Fisch und dicker Tomatensauce serviert. Delikat und nahrhaft!

Cassava kann auch dünn geschnitten und frittiert werden, wie Kartoffelchips, oder dicker geschnitten wie Pommes Frites. Ein weiteres Garifuna Gericht ist 'Dani'. Dies besteht aus der süßen Cassava, gerieben, gekocht und noch mehr gesüßt, eingewickelt in waha oder Plantainblättern. Wahablätter (Gasibu in Garifuna) sind dicke Blätter die auch für die Bereitung von Tamales verwendet werden.

Cassava-Kuchen gibt es sowohl in der Garifuna als auch der Kreolen-Tradition. Die Kreolen nennen ihn Plastikkuchen, da die Cassava-Stärke den Kuchen dehnbar macht. Tatsächlich gibt es Cassava-Kuchen auch in Brasilien, Vietnam und den Philippinen. In Belize wird er mit Kokosnussmilch , Zimt, Muskatnuss, Ingwer, Zucker und Butter zubereitet.

Viele dieser Delikatessen gibt es in keinem Restaurant, die beste Chance sie einmal zu kosten hat man in Dangriga um den 19.November, dem Garifuna Settlement Day in Belize. Dieses Festival beginnt traditionsgemäß mit der Kür der'Miss Garifuna' am Wochenende vor dem Feiertag in einem festgesetzten Garifunadorf. In 2003 war dies Hopkins, Gerüchten zufolge wird es 2004 Seine Bight sein. Garifunadörfer in Belize sind unter anderem Dangriga (Stadt), Hopkins, Georgetown, Seine Bight, Barranco und Punta Gorda.
 
Casava plant
Typical Cassava plant found in Belize
 

Palmen

mit Konny Stephan

Ich bin in Süd-Carolina Mitte der 50er Jahre geboren. Auf der Flagge von South Carolina befindet sich noch heute eine Palmetto Palme. Als ich das erste mal von den Carolina-Staaten Richtung Süden nach Belize kam war ich sofort begeistert von der großen Anzahl an Palmen, die ich damals für Palmetto Palmen hielt, sowie die Artenvielfalt der Palmen in Belize im allgemeinen.

Laut der Webseite www.statehousegirls.net hat Süd-Carolina die Palmetto Palme in einer gemeinsamen Resolution No. 63 am 17. März 1939 zum offiziellen 'Staats-Baum' gemacht.

Die Palmetto Palme von Süd-Carolina ist von U.S. Landwirtschaftsministerium als "Inodes Palmetto Palme" klassifiziert, sie wird auch Sabal Palmetto, besser bekannt als Kraut-Palmetto, genannt. Diese Palmetto Palmen sind schon lange mit der Geschichte von Süd-Carolina verbunden.

Die Palmetto Palme befindet sich heute auf der Staatsflagge und dem Staatssiegel. Um noch einmal statehousegirls.net zu zitieren "Die Palmetto Palme ist ein Symbol der Niederlage der Britischen Flotte bei dem Fort auf Sullivan's Island, das aus Palmettostämmen gebaut war".

Ich erinnere mich noch daran als ich jung war, damals gab es unzählige Palmetto Palmen im ganzen Staat. Heute sieht man sie nur noch in großen Mexikanischen Tontöpfen in den Hallen von Einkaufzentren.

Dies hat mich jedoch angespornt Palmen im Internet weiter zu recherchieren:

  • Fotos von Palmen, alphabetisch sortiert und zu bestellen gibt es bei premierpalms.com, hier werden über 100 Sorten angeboten.
  • Die Palmen von Süd-Carolina findet man auf palmtreesofsc.com .
  • Die Internationale Palmen Vereinigung schreibt auf palms.org, dass es über 3.000 tropische und subtropische Palmenarten gibt, sie bieten eine 3-Jahres Mitgliedschaft um US$99.

Laut Lisa Carne's Buch "Mangoes and More" gibt es in Belize mindestens 18 Palmenarten. In Ihrem Buch schreibt Ms. Carne auf Seite 22, dass es in Belize nur eine Kokosnusspalme, die Cocos nucifera oder Tidibu fáluma in Garifuna gibt.
Lisa erwähnt, dass es, obwohl es nur eine echte Kokosnusspalme gibt, davon jedoch mehrere Varianten existieren wovon zwei, die Maypan Hybrid und die Malayan Zwergpalme gezeigt haben, dass sie gegen die tödliche Palmenplage "Lethal Yellowing" resistent sind, die in den letzten Jahren Palmen von Holbox am Nordende der Halbinsel Yucatan bis zum Panamakanal befallen hat.

Als ich weiter las und das Internet nach Informationen über Palmen in Belize durchsuchte stieß ich auf Chris Berlin der einen Report für die Webseite AmbergrisCaye.com schrieb. Laut Chris gibt es vier Arten von Kokosnusspalmen in Belize. Er listet die Atlantic oder Jamaica Großpalme, die Malaya Zwergpalme, die Mayjam Palme und die Maypan oder Mapan Palme.

Chris zeigt ein Foto von jeder seiner Kokosnusspalmen auf der Webseite über Ambergris Caye, in Lisa's Buch findet man ein Foto der Art die sie von ihrer Basis in Placencia identifiziert hat.

Alles in allem sind es doch Kontroversen wie diese die die Forschung und die Wissenschaft in Atem halten. Und darum gibt es Pyramiden nur in Ägypten und Maya Tempel in Belize.

 
Blancaneaux Lodge

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